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Kirche

Als die kirchlichen Fürsten zu Gunsten der weltlichen Fürsten gingen ...

...  wurde Baden zum Großherzogtum und vergrößerte sich um ca. das 5-fache.
    31 Grombacher Familien, schenken in diesem Jahr dem "neugebackenen" Großherzog einen neuen Untertan,
    25 Katholiken, 5 Lutherische und 1 Mennonit,
    einige der katholischen Familien sind bis heute ortsansässig - siehe unten  …..

 

Die Gemarkung von Grombach war schon lange vor der Ersterwähnung besiedelt. In der Schelmenklinge wurden schon um 1830 Überreste einer Villa Rustica gefunden, einem römischen Versorgungshof.

 

 

Über die erste Siedlung ist nicht viel bekannt, jedoch hatte bereits vor dem 13. Jhd. schon das Stift in Wimpfen Besitz an 5 Höfen im Ort, im 13. Jhd. ist ein Ortsadel nachweisbar.

 

In diese Zeit fällt wohl auch der erste Burgbau, den im Laufe der Zeit namhafte, bis heute bekannte Familien aus-/weiterbauten und bewohnten. Darunter die Helmstadt und die Ehrenberg, später die Venningen.

1547 kam Grombach zu dem neu gegründeten Ritterkanton Kraichgau, seine Ortsherrschaft war reichsunmittelbar, das bedeutete, sie waren keinem Fürsten (weder Baden, Kurpfalz noch Württemberg), sondern nur dem Kaiser des Reiches unterstellt.

 

Die Reichsunmittelbarkeit war zum einen ein Vorteil für die Grundherrschaft in Bezug auf Abgaben, verwehrte aber auch den Einwohnern die zum Teil wesentlich liberalere Haltung von z.B. Baden. In der Gerichtsbarkeit und Rechtsfragen orientierte man sich entsprechend dort, wo es vorteilhaft war.

 

Ende des 18. Jhd. besetzte Frankreich militärisch linksrheinische Gebiete und erklärte den Rhein als natürliche Reichsgrenze.

Die Herzöge von Württemberg und die Markgrafen von Baden hatten, wie einige anderen Fürstenhäuser, grössere Flächen dadurch eingebüsst.

Napoleon hatte Interesse daran, mit den südlichen Staaten des heutigen Deutschlands, „einig“ zu werden und Verbündete zu finden.

Durch die Mediatisierung und Sekularisierung entmachtete/enteignete er sowohl Kirche als auch freie Reichsstädte und Reichsritterschaften, um sie zusammen mit der Königswürde z.B. Bayern, Baden und Württemberg zum Ausgleich anzubieten.

Napoleon verlangte drei wesentliche Gegenleistungen, zum einen den Austritt aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches und eintritt in den Rheinbund, militärische Unterstützung und gegenseitiges Einstehen und die Angleichung des Rechts an den französischen Code Civil, sowie die Reformierung der Verwaltung.

 

Am 12. Juli 1806 Unterzeichnet der Markgraf von Baden einen Vertrag und gründete zusammen mit 15 weiteren süddeutschen Fürsten den Rheinbund.

In der Folge legte der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches die Krone nieder und nannte sich fortan Kaiser von Österreich.

Die Markgrafschaft Baden wurde zum Grossherzogtum erhoben und erweitert sein Gebiet in der Folge auf das 5-fache, der Großherzog erhielt die Anrede Königliche Hoheit.

Dies geschah jedoch nicht ohne Unstimmigkeiten. Nachdem Napoleon zu verstehen gab, dass die Ritterschaften in die Fürstentümer eingegliedert werden können/sollen, begann erst Württemberg mit der militärischen Besetzung der Ritterschaften, worauf Baden nachzog.

Mancherorts rückten erst württembergische, dann badische Truppen mit mehreren Dutzend Soldaten ein und besetzen die Orte.

Nach längeren Streitigkeiten zwischen Baden und Württemberg, einigten sich die Fürsten, die Orte halb/halb zu teilen. Schließlich sprach Napoleon ein „Machtwort“ und sprach Württemberg 1/5 und Baden 4/5 der Orte im Ritterkanton Kraichgau zu.

Die Entscheidung war somit gefallen und Grombach war fortan badisch.

Die Reformen führten zur erheblichen Modernisierung. Das Recht wurde liberaler und sozialer.  Die Vorteile und Wende in der vormals unterjochten Bevölkerung ließ zu dieser Zeit zum ersten Male so etwas wie Nationalstolz aufkommen. Unser Stolz auf unser Baden gründet in dieser Zeit.

 

In diesem Jahr der Aufbruchsstimmung wurden in Grombach 31 Kinder geboren. Einige Familiennamen sind heute noch in Grombach zu finden und können zu den "Stammfamilien" gezählt werden (zwei davon konnten ihr Geburtsjahr leider nicht überleben und sind im Ort heute namentlich erloschen):

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​Katholiken:

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*13.01.1806   Hoerner, Sebastianus (ehelich) – Eltern: Francisci Antonii und Catharinae

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*16.01.1806   Laub, Joanna Catharina (ehelich) – Eltern: Joannis Theodori und Margarithae

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*26.01.1806 | +12.02.1806   Fürst, Catharina (ehelich) – Eltern: Francisci Philippi und Mariae Annae

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*28.01.1806   Müller, Joannes (ehelich) – Eltern: Joannis Jacobi und Anna Mariae

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*04.02.1806   Baumann, Maria Anna (ehelich) – Eltern:  Joannis Georgii und Christinae

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*09.02.1806   Schillmann, Joannes Philippus (ehelich) – Eltern: Adami und Hellenae

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*11.02.1806   Weber, Laurentius (ehelich) – Eltern: Caspari und Genoteau

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*15.02.1806   Hekel, Bernardus (ehelich) – Eltern: Joannis und Magdalenae

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*20.02.1806   Düringer, Maria Magdalena (ehelich) – Eltern: Michaelis und Sibillae

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*28.03.1806   Seiz, Margaretha (ehelich) – Eltern: Josephi und Margarethae

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*09.04.1806   Schilling, Maria Anna (ehelich) – Eltern: Mathiae und Magdalena

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*09.05.1806   Ortwein, Joanna Margaretha (ehelich) – Eltern: Francisci und Catharinae

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*04.07.1806   Fleck, Christina (ehelich) – Eltern: Joannis und Catharinae

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*12.07.1806 | +06.08.1806   Halbmaier, Joannes (ehelich) – Eltern: Georgii Adami und Sabinae

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*07.08.1806   Pihsot, Joannes Laurentius(ehelich) – Eltern: Joseppi und Margarethae

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*13.08.1806   Münch, Joannes Philippus (ehelich) – Eltern:  Michaelis und Jacobine

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*14.08.1806   Wolf, Bartholomaeus (ehelich) – Eltern: Georgii Michaelis und Magdalenae

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*19.08.1806   Fleck, Margaretha (ehelich) – Eltern: Christophori und Anna Mariae

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*13.09.1806   Gruber, Rosina (ehelich) – Eltern: Joannis und Barbarae

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*13.09.1806   Gruber, Catharina (ehelich) – Eltern: Joannis und Barbarae

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*27.09.1806   Hemmer, Damianus (ehelich) – Eltern: Joannis Adami und Sophiae

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*16.11.1806   K(C)arl, Joannes (ehelich) – Eltern: Caspari und Margarethae

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*21.11.1806   Rettenmajer, Joannes (ehelich) – Eltern: Michaelis und Adiliae

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*26.11.1806   Betz, Joannes (ehelich) – Eltern: Fridericus Henrici und Mercatoris

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*28.12.1806   Breunig, Joannes Martinus (ehelich) – Eltern: Sebastiani und Rosinae

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Lutherische:

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*26.02.1806  Ott, Conrad Georg (ehelich) – Eltern: Johann Heinrich und Johanna, geb. Weiss

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*06.03.1806  Apiarius, Johann Adam (ehelich) – Eltern: Johann Friedrich und Elisabetha, geb. Bender

                                                     (Chirurg und Ochsenwirt)

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*22.07.1806  Ott, Margaretha (ehelich) – Eltern: Johann Friedrich und Johanna, geb. Klein

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*13.08.1806  Kuhn, Johann Georg (ehelich) – Eltern: Andreas und Charlotte, geb. Römmele

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*10.10.1806  Metzler, Ludwig (ehelich) – Eltern: Jakob und Anna Maria, geb. Kuhn

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Mennoniten:

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*30.11.1806  Här, Valentin (ehelich) – Eltern: Michael und Elisabetha, geb. Künlig

 

 

 

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