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Kuriositäten |: Willkommen

1817

Grombach und seine Toten
Kritik an den Zuständen in Grombach

Bemerkung des Dorfpfarrers von Grombach im Totenbuch von 1817
(Die Schreibweise aus dem Original wurde übernommen)

Schon vor 4 Jahren legte ich dem Duplikat der Verstorbenen meine Beobachtungen bei:

  1. Wird der Scheintode sobald man den letzten Odemzug gesehen zu haben vollends entkleidet, nicht gar sanft aus dem Bette genommen und zu weilen gar auf die Schulter geworfen in eine Kammer getragen.

  2. Das geschieht auch Winterszeit bei der strengsten Kälte. Durch beide Arten muß, wenn noch ein Leben im Körper ist, der selbe brechen oder einfrieren.

  3. Das Todenbeschauen, welches gemeiniglich erst am anderen Tage geschieht und die armen Leute Geld kostet und dies 2 mal in 24 Stunden die vor der Beerdigung eingehalten werden müssen tragen sauber nichts zum Zwecke bei.

 

Man sage nicht, der Ortsgeistliche soll für eine bessere Behandlung der Scheintoden sorgen, so oft sich bei meinem Unterricht oder in einer PrielatUnterredung Gelegenheit findet, mache ich es meinen Pfarrbefohlenen zu einer Gewissens Sach, was es auch ist, ihre Scheintoden wenigstens 6-4 Stunden unangerührt liegen zu lassen und dann erst so behutsam wie möglich aufs Stroh zu legen und zwar zu Winters Zeit in ein mäßig gewärmtes Zimmer und dann von Zeit zu Zeit dernach zu sehen.

Das hilft aber alles nichts, die Leute haben gemeiniglich nur ein Bett, so daß schon der Gesunde zum Kranken liegen muß, deswegen geschehe es schon mehr als ein mal, dass am Morgen der Krankgewesene tot neben dem Gesunden lag.

Nebst dem haben die meisten nur ein wenigstens heizbares Zimmer, wo sich eine Zahlreiche Familie aufhält.
Kann nun nicht durch ein gemeinschaftliches Todenhauß und hierzu bestellten und bezahlten Wächter geholfen werden, so muß ich meinen alten Wunsch wiederholen, daß das unnütze Todenbeschauen aufgehoben und den Leuthen besonders bei den dermaligen äußerst geldarmen Zeiten ihre von allen Seiten her drückende Lasten nicht vermehret werden.

 

Grombach am 29ten Dec. 1818
[unterschrieben vom Pfarrer]

 

​

Ich glaube, es könne so gar herausgebracht werden, daß schon manche Todten Scheine geschrieben wurden, ohne den Toden gesehen zu haben, woran auch dem Bauer nicht viel liegt – Todt ist todt und durch das Anschauen wird er nicht wieder lebendig.

Möge doch meine Bemerkung nicht unbeachtet bleiben !
Ich glaube auch, das ist Gewissens Sache.

Grombach und sein Toten

um 1832

gelangt die neue Krankheit Cholera
auch in die Region von Grombach

In den Standesbüchern von 1832 findet sich folgendes Beiblatt,
ob es vom Dorfpfarrer von Grombach ausgefüllt werden musste,
oder ob er es als Schmierblatt verwendete, ist unbekannt

 

Ab Mitte der 20er Jahren des 19. Jahrhunderts kam die durch Bakterien verursachte
Brech- und Durchfallerkrankung Cholera u.a. mit Russischen Truppen, welche von der indischen Grenze nach Hause kamen, nach Europa.
Zu breiten Ausbrüchen kam es ab ca. 1830 in mitten Europas, die größte Gefahr bestand in Städten in einkommensschwachen Schichten, aber auch überall anders, wo die Bakterien verschleift wurden.
Zur Eindämmung wurden für Handelswaren Rheinheits-Scheine ausgestellt, welche bestätigen sollte, dass im Ursprungsgebiet keine Cholera-Epidemie herrschte, die Vorlage dieser Bescheinigung findet sich dann auch relativ zeitnah 1832 in einem Kirchenbuch von Grombach.

Rheiheits-Schein
für die unten benannten Waren


Waren-Gattung

Qualität der Waren
Zahl der Collis | Stückzahl der einzelnen Artikel | Maaß u. Gewicht der Gegenstände

Ort der Verpackung

Ort der Absendung

Ort der Bestimmung



Dem Inhaber dieses Scheines wird beurkundet, daß dahier
weder eine epidemische,noch eine contagiöse Krankheit, namentlich
nicht die Cholera, herrsche.

Diese Urkunde ist in den Zwischenorten visieren (abzeichnen) zu lassen.

Der Jude Mayer Moses

... ein ewig Rätsel wird er bleiben …

Einführung

einst bildete die jüdische Gmeinde in Grombach einen nicht unwesentlichen Teil der Grombacher Dorfgemeinschaft.

Es ist nicht genau belegt, seit wann jüdische Familien in Grombach lebten, es wird jedoch stark davon ausgegangen, dass die ersten Juden erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, als sogenannte Schutzjuden, in das Dorf kamen, bzw. von der Herrschaft angesiedelt wurden.


Die Gemeinde Grombach war zu dieser Zeit durch den Krieg stark dezimiert, die meisten Familiennamen aus der Zeit vor dem Krieg waren verschwunden und es siedelten langsam neue Familien an.
Darunter, so wird vermutet, auch Juden, die dem Ruf der Herrschaft gefolgt warebund den Status Schutzjuden erhielten.

1657 sind vier jüdische Familien belegt.

Vorfall in Hüffenhardt

Während einer jüdischen Hochzeit in Hüffenhardt kam es zu einer schweren Körperverletzung.

Die Tochter Jendele des Schutzjuden Jancoff wird dabei am 28ten Januar 1733 auf offener Gasse des Nachts mörderisch angegriffen und mit Messerstichen und Schnitten im Gesicht, Genick, im Brustbereich und weiteren Stellen zusammen mit deren Brüder schwer verletzt.
Der Jude Hirsch von Kochendorf und der Jude Meyer von Mannheim zeigen den Grombacher jungen Judenbursch Mayer Moses, Sohn des verstorbenen Grombacher Juden Moses an und beschuldigen ihn schwer. Der Vater Moses wird 10 Jahre zuvor, also 1723, als 70-jähriger Rabi genannt, dessen Frau Clara hieß.
Meyer Moses wird bis nach Grombach verfolgt und in Grombach handfest gemacht und nach Fürfeld gebracht.
Die Verletzte nennt Meyer Moses als Täter.
Für weitere Untersuchungen des Falles wird die Überführung von Fürfeld nach Hüffenhardt beantragt.
Weiter ist nur bekannt, dass der Täter in Hüffenhardt in Haft gesetzt wurde und eine Verhandlung auf den 2ten Marty festgestzt werden sollte.

 

Ermordung des Heidelberger Bürgermeisters Friedrich Pleikart Gabel
1738 in Frankfurt

Friedrich Bleikart Gabel, Handelsmann und  seit Juni 1734 Bürgermeister von Heidelberg, war 1738 als Kaufmann zur Ostermesse nach Frankfurt gereist und in der Kruggasse abgestiegen, wo sich auch der folgenschwerer Vorfall ereignete. Wieso Meyer Moses sich in Frankfurt aufhielt oder ob er von weither für seinen Auftrag angereist war, ist nicht protokolliert, jedoch wurde Meyer Moses vom Juden Sulzbach zum Bürgermeister Gabel geschickt. Dem späteren Protokoll ist die Schilderung von Meyer Moses wie folgt zu entnehmen:
Meyer Moses trat in das Zimmer des Bürgermeisters Gabel, zog den Hut und richtete die Botschaft seines Auftraggebers aus und setzte sogleich seinen Hut wieder auf. Gabel fühlte sich dadurch nicht angemessen respektiert und fragte, warum der Flegel seinen Hut nicht gezogen behalte. Meyer Moses erwiderte ihm, dass er wohl nicht so ein hoher Herr sei, dass er unbedeckt vor ihm stehen bleiben müsse. Gabel war hierüber so erbost, dass er dem Juden eine Ohrfeige gab, jedoch wollte Meyer Moses sich nicht schlagen lassen, weshalb er sich wehrte, worauf nach Angaben von Meyer Moses, Gabel ein Messer zog und dem Juden ein paar Stiche gab. Meyer Moses versuchte an das Messer zu gelangen, bei der Rangelei habe sich der Bürgermeister Gabel selbst tödlich verletzt. Die spätere Anklage auf dem Sterbebett von Gabel, dass er ihn so schwer verletzt habe, soll Gabel zu seiner eigenen Ehrenrettung unwahr dargestellt haben. Gabel wurde noch in ein Spital gebracht, starb aber sechs Tage später an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Am 19. April des darauffolgenden Jahres wurde noch einmal in Frankfurt Blutgericht über den Vorfall gehalten. An einem Montag, den 23. Januar 1741 wurde der Jude Meyer Moses aus Grombach vor tausenden Zuschauern aus der Stadt und den umliegenden Orten mit dem Rad vom Leben zu Tode gebracht (gerädert).
Gerädert: eine im Mittelalter weit verbreitete und grausame Bestrafung, bei der der Verurteilte sämtliche Gliedmassen durch das Fallenlassen eines schweren Holzrades, meist mit Eisenbeschlag, auf die betreffenden Gliedmasse, gebrochen bekam. Damit der Verurteilte möglichst viel davon mitbekam, begann man mit dem Knochenbrechen bei den Unterschenkeln und arbeitete sich langsam nach oben.Im Anschluss wurde der Verurteilte auf das Rad mit seinen nun sehr beweglichen Körperteilen aufgefädelt und aufgestellt.Wenn kein Feuer darunter entzündet wurde, war der Körper Raubtieren/Vögeln schutzlos ausgesetzt.  


Jude Mayer Moses

Lady Jane Elizabeth Digby

... Grombacher Provinzadel in der Schönheitengallerie des Bayrischen Königs …

Raum Nummer 15 in Schloss Nymphenburg

Was verbindet das Königreich Bayern durch Raum Nr. 15 in Schloss Nymphenburg mit Grombach, dem Kleinod im Großherzogtum Baden und der halben „alten“ Welt zu einer Zeit, in der man für Ehebruch noch sechs Monate zur Arbeitsstrafe nach Bruchsal kam?

​

Hinter der Bezeichnung Raum Nummer 15 in Schloss Nymphenburg verbirgt sich der Name Schönheitengalerie

Der Raum wurde ursprünglich als Teil der Wohnräume für Königin Caroline, der Gemahlin König Max I. Joseph angelegt, heute befinden sich darin die Schönheitengalerie, in welcher die Portraits der Schönheiten ausgestellt sind, welche ursprünglich für die Residenz in München für König Ludwig I. erstellt wurden.


https://www.schloss-nymphenburg.de/deutsch/schloss/raum15.htm


Auf dieser Seite noch als Lady Jane Ellenborough abgebildet!

Zusammenhänge

Doch was hat diese Galerie mit Grombach zu tun, weder eine Bürgersfrau noch die Frau eines Landwirts und schon gar keine Schutzbürger oder Hintersasser aus dem kleinen Dorf des Großherzogtums Baden dürften es als Portrait in die Schönheitengalerie geschafft haben. Auch von einer schillernden Herrschaftsdame des Grombacher Ortsadels aus dem 19. Jhd. Scheint wenig bis nichts bekannt, vielleicht auch deshalb, weil in Grombach der Ortsadel nicht wie in einigen anderen Dörfern in der Region, wie z.B. Neckarmühlbach, Neckarzimmern uvm. nicht durchgängig ansässig war.
Dennoch hat es die Ehefrau von Karl Theodor von Venningen-Ullner, welcher zumindest um 1840 im Schloss zu Grombach wohnhaft war, in die Schönheitengalerie in der Residenz in München und später auf Schloss Nymphenburg geschafft.

Diese Ehre des Bayrischen Königs kam sicherlich nicht jeder Provinz Freiin zu, jedoch war Jane Elizabeth Freiin von Venningen-Ullner, geb. Digby, wie sie um 1840 offiziell hieß, kein ungeschriebenes Blatt und wohl die schillerndste und in Adelskreis meist besprochene Frau im negativen Sinne in Baden, wenn nicht sogar im gesamten Deutschen Bund bis in die Nachbarstaaten Bayern, Österreich, Frankreich und Großbritannien.

Jane Elizabeth Digby, ihr Geburtsname, unter welchem sie wohl am weitesten bekannt sein wird, ist die Mutter von Heribert Ludwig von Venningen, welcher die Stammlinie bis heute fortsetzt und dessen Nachfahren noch heute das Grombacher Schloss mit samt Hofgut besitzen, was sie zweifelsohne mit Grombach und seiner Geschichte verbindet.

Doch wer war diese Jane Digby eigentlich, wie hat sie es in die Schönheitengalerie geschafft, den Weg in den Grombacher Ortsadel gefunden und warum war sie die wohl schillerndste und eine verrufene Persönlichkeit ihrer Zeit?

Jane Elizabeth Digby wurde als Tochter des Admiral Henry Digby und Lady Jane Elizabeth Digby, geborene Coke, in England geboren. Ihr Großvater war der reichsten Grundbesitzer in der englischen Grafschaft Norfolk und arrangierte 1824 ihre erste Ehe mit Edward Law, dem 2. Baron Ellenborough und späteren Vizekönigs von Indien. Ihr Sohn aus dieser Ehe starb schon im Alter von zwei Jahren. Schon während dieser Ehe begann Jane Digby ein für damalige und auch für heutige Verhältnisse freizügiges Liebesleben, unter anderem mit ihrem eigenen Cousin und auch um 1828 mit dem Österreicher Fürst Felix zu Schwarzenberg, woraus 1829 eine Tochter und später ein Sohn entstand, worauf sich ihr Ehemann 1830 scheiden ließ. Schwarzenberg heiratete Digby jedoch nicht, sondern ließ diese alleine in Paris zurück, nahm seine Tochter mit nach Österreich, der Sohn war früh verstorben.

Jane Digby ging daraufhin nach München, wo König Ludwig I. von Bayern an ihr Gefallen fand.
Die Welt sprach damals davon, dass sie des Königs Mätresse sei, was sich durch erhaltene Briefe wiederlegen ließ, jedoch pflegte sie eine innige Freundschaft mit König Ludwig I.

In München lernte sie Karl Theodor von Venningen-Ullner kennen, welcher das Grombach Schloss 1840 umfassend sanierte und für das heutige Erscheinungsbild mitverantwortlich ist. Von Venningen-Ullner lebte mit seiner Frau Jane im Südflügel des Weinheimer Schlosses. Am 27. Januar 1833 gebar sie Karl Theodor in Palermo den Stammhalter Heribert unehelich, am 26. November 1833 heirateten die beiden nach Zusprache des bayrischen Königs beim Papst, da sonst keine erneute kath. Hochzeit möglich gewesen wäre und am 04. September 1834 kam die Tochter Bertha zur Welt. Digby war jedoch für das ruhige Leben als „Hausfrau“ nicht gemacht und so lernte sie schon ein paar Jahre später den „exotischen Vogel“ Graf Spyridon Theotoky von Korfu kennen, mit welchem sie kurze Zeit später Ehebruch beging und ein Kind erwartete. Als Karl Theodor davon erfuhr, kam es zu einem Duell zwischen dem Freiherrn und dem Grafen, bei dem der Nebenbuhler Graf Spyridon verwundet wurde. Mit Graf Spyridon verließ sie 1839 fluchtartig das Weinheimer Schloss, um mit ihm nach Griechenland zu gehen und ihn zu heiraten. Vermutlich bewohnte von Venningen kurze Zeit später  bis ca. 1865 das Grombacher Schloss und siedelte dann in sein Schloss nach Eichtersheim über. Als von Venningen erkannte, dass er Jane verloren hatte, erzwang Karl Theodor über eine Klage beim Großherzoglich Badischen Hofgericht des Unterrhein-Kreises die Scheidung von der, beim Urteil 1842 schon bereits in Korfu lebenden, Jane Digby.
Aus der Verbindung mit Graf Spyridon stammt der Sohn John Henry, welcher 1840 noch in der Ehe mit von Venningen geboren wurde und zur Verweigerung der Vaterschaft sowie Anlass der Klage bezüglich Ehebruchs durch von Venningen war.

Doch auch in dieser Ehe gab sich Digby ihrem außergewöhnlichen Liebesleben hin und soll ein Verhältnis mit Otto I. von Griechenland, dem Sohn ihres Freundes König Ludwig I. von Bayern gehabt haben. Erneut verliebte sie sich in einen anderen Mann, einen Albaner-Griechen, mit dem sie kurze Zeit zusammenlebte, bis sie sich in den Beduinen Saleh verliebte. 1853 lernte sie bei einer Reise nach Syrien einen 26-jährigen Scheich kennen welchen sie 1854 heiratete und den Namen Jane Elizabeth Digby el Mezrab annahm.

Am 11. August 1881 starb sie entgegen ihres Lebensstiels unspektakulär und wurde auf dem protestantischen Friedhof in Damaskus bestattet, ihr Grab wurde mit einem schweren Grabstein aus palmyrischem Kalkstein eingefriedet.

In manchen Quellen wird davon ausgegangen, dass die am 16. November 1833 stattgefunden Hochzeit des Frh. v. Venningen und Jane Digby in der Grombacher kath. Kirche St. Margaretha stattgefunden hat, was jedoch durch Einträge im Standesbuch der kath. Kirche in Grombach widerlegt werden kann. Hier sind im Jahre 1833 der Eintrag No. 6, Hochzeit von Sebastian Brunner und Maria Anna Merthel am 13. November und No. 7, die Hochzeit von Ludwig Hammel und Margaretha Weis am 18. November, eingetragen. In mehreren Quellen wird München als Hochzeitsort angegeben, was ebenfalls unwahrscheinlicher erschien und ein Eintrag 1837 im Grombacher Kirchenbuch, bei dem Freiherr von Venningen die Hochzeit nachtragen ließ, ist die Großherzogliche Hofkirche in Darmstadt als Hochzeitsort nachgewiesen. In der Urkunde aus Palermo ist Weinheim als Wohnort vermerkt.
Ebenfalls 1837 ließ er in Grombach mittels Urkunden seinen in Palermo geborenen Sohn nachtragen.
Vermutlich bestand eine Besondere Verbindung zu Grombach, da er die Geburt seines Sohnes, obwohl er in Weinheim wohnte, in Grombach in das Standesbuch eintragen ließ. Der Grund für die Eintragung wurde nicht erwähnt, es wurde nur der Grund der verzögerten Eintragung genannt, nämlich ein Auslandsaufenthalt wegen Erbschaftsangelegenheiten.

Dugby soll den Grafen Spyridon bereits 1841 geheiratet haben, jedoch erging das Urteil zur Scheidung erst 1842 und wurde auch erst 1842 im Standesbuch in Grombach eingetragen.

Hierzu ist im Standesbuch der kath. Kirche in Grombach ein interessanter Eintrag zu finden.

Ein Interessanter Beitrag zur Gesamtgestallt Lady Digbys findet man hier in der New York Times,
der Beitrag kann auf Deutsch umgestellt werden.
Es bleibt ein Versuch, dem ausschweifenden Leben, dem Wankelmut und dem Ich-Bezug etwas Zeitgenössisches abzugewinnen, nach genauer Betrachtung bleibt es aber einfach ein leben nach eigenen Interessen, egal wer dabei auf der Strecke bleibt!

 

Eintrag aus dem Grombacher Kirchenbuch

(Schreibweise aus Original)

Dublicat des Ehebuches der kathol. Gemeinde Grombach
vom Jahr 1843

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Geschehen
Grombach, den siebzehnten Januar Eintausend
achthundert drei und vierzig vor mir IM. Holler,
Pfarrverwalter laut Verfügung des Erzbischhofl.
Decanats Hilsbach vom 27ten Dzbr. 1842.

 

Am vierten dieses Monats kam eine gemeinschaftliche
Eingabe des Obergrichts Advocaten Bertheau von Soiron zu
Mannheim bei dem hiesigen Pfarramte ein, in welcher von
Ehemann Namens des Freiherrn Carl Theodor Heribert von
Venningen- Ullner der Antrag gestellt wird Tagfahrt
zum Eintrag des vom Grosherzoglichen Hofgericht des Unterrhein-
kreises am zweiten September erlassenen Urteils, welches die
Ehescheidung zwischen [gedachtem] Freiherrn von Vennigen
und Jane Elsabeth geborene Digby, gegenwärtig zu Corfu
ausspricht, rege beraumen. Dieser Eingabe lag eine Abschrift
der Beurkundung über die am zwei und zwanzigsten Oktober
1842 geschehene Zustellung des angefertigten Urtheils an die
Beklagte und das Original einer von dieser unterm 15. Novbr.
1842 aufgestellten Vollmacht bei, in welcher die den Ober-
gerichts-Advocaten von Soiron zu Mannheim beauftragt, gemein-
schaftlich mit Freiherr von Venningen dem Eintrag des mehrerwähnten
Urteils in das hiesige bürgerliche Standesbuch eintragen zu lassen.
Man hat die Eingabe vom zweiten d. M. Beilage unter [i.]
dem bürgerlichen Standesbuch ein zuheften und hierauf unterm
sechsten d. M. die verlangte Ladungsverfügung mit dem
Bemerken an Obergerichts-Advocaten von Soiron erlassen
das der Eintrag auch dann erfolgen werde, wann
er auch nicht erscheinen sollte.

[%]

Diese Ladungs-Verfügung ist demselben laut [2 u. 3.]
am neunten dieses Monats zugestellt worden. Am dreihzenten
dieses Monats kam sodann eine weitere Eingabe vom Advo-
cat Batheau vom achten d. M. ein, in welcher er den
Antrag stellt, gleiche Herranrufungs-Verfügung wie von Ober-
gerichts-Advocaten von Soiron auch an dessen Vollmachtsgeberin
Jane Elisabeth Digby in Corfu unverweilt ergehen zu lassen,
auch diese Eingabe hat man zu [4.] dem bürgerlichen Standes-
buch beigeheftet. Es war jedoch nicht möglich, diesen letzten
Antrag mit Erfolg zu entsprechen, weshalb man deshalb auf
sich beruhen ließ.
Heute erschienen nun Freiherr Carl Theodor
Heribert von Venningen-Ullner, Grundherr
dahier und Namens der Jane Elisabeth Digby
deren Bevollmächtigter Obergerichts-Advocaten von Soiron
von Mannheim. Ersterer bittet, das Hofgerichtliche Urtheil
vom zweiten September vorigen Jahres, wel-
ches dem Pfarramt zugekommen sein müßte, in
das bürgerliche Standesbuch einzutragen.
Man bemerkte demselben, das förmliche
Pfarr-Acten wegen des am sechs und zwanzigsten
des vorigen Monats erfolgte [….?...] des
Pfarrers Merkel sich unter Siegel befanden,
worauf Herr von Venningen eine Original
Ausfertigung übergibt und Obergerichts-Ad-
vocat von Soiron sich dem Antrag
dieses Urtheil in das bürgerliche Standesbuch

[%]

 

Einzutragen, anschließt. Man hat hierauf dieses
Urtheil unter [5.] diesem bürgerlichen Standesbuch
beigeheftet und dasselbe wörtlich eingetragen, wie folgt:

 

 


Urtheil

​

No 9521. II Civ. Senat

In Sache
des Freiherrn Carl Theodor Heribert
von Venningen-Ullner zu Grombach
Kläger gegen seine Ehefrau
Jane Elisabeth geborene Digby,
vorübergehend in Schernehs (: in England : )
sich aufhaltend, Beklagte, wegen Ehescheidung
aus bestimmter Ursache.

Wird auf gepflogene Untersuchung zu recht
erkannt daß die von des Kläger nachgesuchte
Ehescheidung wegen von der Beklagten begangenen
Ehebruchs zuzulassen, letztere deshalb zu einer
sechs monatlichen in Bruchsal zu erstehenden
Arbeitsstrafe zu verurteilen sei und sämmtliche
Kosten der Untersuchung in der Straferstehung
zu ertragen habe.

V. R. w.

Dessen zu Urkund ist gegenwärtige Urtheils-
brief nach Verordnung des Großherzoglichen
Badischen Hofgerichts ausgefertigt und mit dem
größeren Gerichts-Fesiegel versehen

[%]
worden.
Jedoch wird die Scheidungs-Erlaubnis als nicht er-
gangen angesehen und ist wirkungslos, wenn nicht
der Kläger nach Inhalt des Leudrecht-Satzes 264 binnen
zwei Monate vor dem Pfarramt zu Grombach
erscheint und nach vorgängiger Verrufung des
anderen Theils die Scheidungs-Erlaubnis in das bürg-
erliche Standesbuch eintragen läßt; so wie denn auch
die Civil-gerichte keine daraus abfließende Klage
annehmen können, bevor die Eintragung nach-
gewiesen ist.

So geschehen Mannheim den zweiten Septbr. 1842
Großhzgl. Badische Hofgericht

des Unterrhein-Kreises.

 

 

 

 

Die beiden Erschienenen stellen schließlich den
Antrag, ihnen einen vollständigen und beglaub-
igten Auszug dieses Acts auszufertigen wo-
rauf man das Protokoll nochmals wörtlich
vorlesen, dessen Richtigkeit von den Er-
schienenen hat bekunden lassen
und selbst beurkundet hat

[Unterschriften von]
Karl Frh. V. Venningen-Ullner
Obgadv. V. Soiron
IM Holler Pfvltr.

 

​

Die Informationen über die bürgerlichen und bäuerlichen Familien der Grombacher sind zwar in der Regel nicht so umfangreich wie beim Adel, jedoch sie geben ebenfalls den Stand, die Namen der Heiratenden mit Geburtsnamen von sich und den Eltern, Geburten mit Namen und ob ehelich oder unehelich, sowie ob sich ein Vater zum unehelich geborenen Kind bekennt und mit welchen Rechten in Bezug auf spätere Erbschaftsfälle, sowie die Gestorbenen an.

 


Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jane_Digby

https://www.schloss-nymphenburg.de/deutsch/schloss/raum15.htm

https://www.pnp.de/archiv/cho/720628_Abenteurerin-bringt-Koenig-in-Versuchung.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6nheitengalerie

Standesbücher der kath. Kirche Grombach

https://www.wikitree.com/wiki/Digby-240

https://www.nytimes.com/1973/02/25/archives/the-heart-is-an-impetuous-traveler-farewell-gesture-dearest-mama.html

Cholera
Lady Jane Elizabeth Digby

Die alte Lena

... Grombachs Hexe, die unter Folter   a l l e s   gestand …

Die dunkle Zeit von Grombach

Wechsel der Grundherrschaft und Machtdemonstrationen ermöglichten ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Grombach. Eigentlich war die Kurpfalz und Baden, an denen man sich teilweise orientierte, schon wesentlich liberaler und aufgeklärter, als dass man in die bittere Zeit der Hexenverfolgung zurückfallen konnte, und dennoch begann mit dem Fall der Grombacher "alten Lena" noch einmal eine ganze Welle an Hexenverfolgungen im Kraichgau. Grombach gehörte damals mit dessen Ortsherrschaft zum Ritterkanton Kraichgau, deren Ortsherren zum einen nicht zwangsläufig gelehrt sein mussten und zum anderen steckte die Bildung der Bevölkerung noch in den Kinderschuhen. Sowohl Geltungsbedürfnis, Machtdemonstration, aber auch Intrigen und Rachsucht ermöglichten grauenvolle Szenen. Nachdem 1614 Anna Magdalena von Venningen starb und ihr Erbteil, der gesamte Ort Grombach, an ihren Ehemann Christoph von Flörsheim ging, schien die Macht und Akzeptanz in der Dorfbevölkerung zu wanken, denn auch die von Venningen stellten Ansprüche auf das Dorf Grombach, doch von Flörsheim hatte mit seiner Frau einen Ehevertrag, der die Situation erstmal regelte. Genau in diese Zeit fällt der Fall der alten Lena, welche der Hexerei beschuldigt wurde. Auf den ersten Blick Zufall, doch auf den zweiten Blick ist dies keine unbekannte Kombination, die aus anderen Fällen ebenfalls bekannt ist. Die Gerichtsbarkeit bei dergleichen Vorwürfen lag bei der Grund-/Ortsherrschaft, auch wenn der Vorwurf nicht unbedingt von der Herrschaft ausging, so erwartete man doch aus der Bevölkerung, dass die Herrschaft ihren Aufgaben nachgeht und die Bevölkerung vor Hexen und anderen Unrechtmäßigkeiten beschützt.

das Geständnis

… Beischlaf mit dem Teufel …

 Am 15. November 1614 wurde die alte Lena, eine Einwohnerin Grombachs aus der Unterschicht, verhaftet und der Hexerei beschuldigt, was teilweise bis zu 20 Jahre zurück lag.

Überraschend gestand die alte Lena bereits beim gütlichen Verhör ohne Folter alle Vorwürfe und Geschehnisse darüber hinaus. Sie gestand hexerische Tätigkeiten über die gesamte Zeit, in der von Flersheim an der Ortsherrschaft beteiligt war. Trotz der Geständigkeit wollte man auf den Einsatz von Folter nicht verzichten, bei der sie ihre Aussage weiter bekräftigte und bis zum Tode dabei bleiben wolle.

Schon am 15. November gestand die alte Lena die Buhlschaft mit dem Teufel, er habe ihr Brot versprochen, wenn Sie vom Glauben an Gott abfalle und ihm folge. Heberlin habe er geheißen, er wäre brutal und autoritär gewesen. Zwanzig Jahre soll es schon her gewesen sein, dass er in ihre Kammer kam und sie vergewaltigt habe. Er habe sie geschlagen und ihr den Kirchgang untersagt. Immer und immer wieder habe er ihr untersagt, über ihre Beziehung zu sprechen. Heberlin habe ihr befohlen, sich auf einen Geißbock zu setzen, in die Weinberge zu reiten und die Reben zu verderben. Auch an Krankheiten und dem Sterben von Vieh im Ort und Unwetter war sie beteiligt, aber nicht nur sie alleine ....

 

 

beinahe außer Kontrolle

... die Beschuldigten werden immer mehr ….
nach und nach beschuldigte die alte Lena mehr und mehr an Bewohnern von Grombach, an der Hexerei beteiligt zu sein. Zuerst bereits verstorbene, aber nach und nach auch lebende Einwohner von Grombach. Bei der Vernehmung durch den Pfarrer am 28. Februar 1615 im Schloss, beschuldigte sie des Fester Wendels Frau als Anführerin,
die Alt-Keunin und des Alten Kaysers Schneiders Frau, des jungen Pauwrs Frau, die Tochter des Martin Schmidt die den Veithen hat, Margarethe Bauer und die Frau des Adam Schaaf. Vor dem Unwetter, vor drei Jahren, habe sie sich im Königsholz nachts mit fast 100 Gefährtinnen versammelt und Hagelschlag und Kiesel herauf beschworen, welche die Ernte vernichteten. Langsam nahm der Kreis der Beschuldigten einen größeren Umfang an, als dass er der Machtposition von Flersheim zuträglich gewesen wäre. Auf Grund der Anzahl an Personen, auch über die Ortsgrenze hinaus, brachten die Gefahr von politischen Auseinandersetzungen mit anderen Ortsherren mit sich. Von Flersheim musste die Anzahl der konkreten Verdachtsfälle minimieren. Um die besagte Witwe des Schneiders Kayser, Margaretha, zog sich die Schlinge enger, sie musste am 23. März 1615 zum Verhör ins Schloss kommen. Auch sie gestand unter Druck allmählich die Buhlschaft mit dem Teufel. Auch sie wolle bei den Treffen am Schlenkersgalgen dabei gewesen sein. Im Steinsfurter Grund habe sie auf den Teufel in weißen Kleidern getroffen, er habe ihr befohlen alles zu verderben. Doch schon vor sieben Jahren habe sie sich dem Teufel beim Schlenkersgalgen hingegeben. Als typisches Erkennungsmerkmal gab sie den Geißfuß und sein kaltes Glied beim Beischlaf an. Bis zum 11. Juni dauerten die Befragungen im Schloss an. Das Urteil zur Wittwe des Schneiders Keysers ist nicht bekannt, die alte Lena soll am Schlenkersgalgen auf dem Scheiterhaufen hingerichtet worden sein.
 

Hexe alte Lena

09. September 1944

Beschuss der Elsenztalbahn durch 
vier amerikanische Jagdbomber

die Feldarbeit in Grombach rettete vermutlich einige Leben
 

Im September 1944 ist der Krieg zeitlich schon fast vorbei, auf dem Land hat sich, bis auf die gefallenen Männer aus den Familien und den vergleichsweise wenigen Fliegeralarmen, nicht so viel verändert, die Kartoffel und Rübenernte steht bevor.
Mannheim liegt in Schutt und Asche, Stuttgart erlebt 3 Tage später den schwerste Angriff und im Dezember folgt der große Angriff auf Heilbronn, die Bewohner hungern und kommen aufs Land um gegen Lebensmittel bei der Feldarbeit zu helfen, so auch an jenem 09. September 1944.
Josef Gruber bewirtschaftet mit seinen vier Töchtern eine kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb, hauptberuflich ist er als "Chaussee-Wart" Beamter, heute würde man sagen, im öffentlichen Dienst, seine Frau Maria ist bereits seit vier Jahren verstorben.
Die Arbeiter und Helfer aus der Stadt kommen da nicht ungelegen, jede Hand wird gebraucht und nicht ganz uneigennützig bietet man den Helfern an, sie können in der Scheune auf dem Stroh übernachten und am nächsten Tag noch einmal zu helfen und so die Ab- und Anreise sparen.
Die damals 29-jährige Tochter Erna hat den Tag später noch bis zu ihrem Tot mit über 101 Jahren gut im Gedächtnis, das Ereignis ist mit zwei, drei anderen eher familiären und lokalen Kriegsereignissen das Wenige, was sie mir, ihrem Enkelkind öfters vom Krieg erzählt.
Kriegsgeschichten waren spannend, gerade, weil auch im Unterricht der 2. Weltkrieg behandelt wurde und so lauschte ich immer gerne, wenn Oma von der schweren Zeit auch auf dem Lande berichtete.
Einmal, so erzählte sie mir oft, haben einige Helfer, die aus der Stadt kamen Glück gehabt! Sie haben bei uns in der Scheune übernachtet, um am nächsten Tag noch mal mit aufs Feld zu gehen um noch ein bisschen mehr zu Essen, Kartoffeln usw., mit nach Hause in die Stadt zu bringen.
Aber warum Glück gehabt, fragte ich als kleiner Junge und sie sagte dann immer ganz bedächtig, dass der Zug nach Heidelberg von Fliegern beschossen wurde und einige dabei ums leben kamen.
Sie fügte dann noch hinzu, vielleicht hätten die Leute, die bei uns waren, auch nicht überlebt.
Mehr erzählte sie mir davon nie, außer dass die Helfer dankbar und froh waren, dass sie nicht mit dem Zug nach Hause unterwegs waren.

Erst viel später, bei anderen Recherchen bin ich auf einen kleinen Bericht zu dem Angriff am 09.09.1944 gestoßen, demzufolge vier amerikanische Jagdbomber mit ihren Bordwaffen, den Personenzug zwischen Sinsheim und Hoffenheim unter Beschuss nahmen. Der Angriff muss überraschend gekommen sein, denn eigentlich war die Anweisung, dass bei Fliegeralarm Personenzüge zu halten hatten und den Mitreisenden die Gelegenheit geboten werden sollte, auszusteigen und in Deckung zu gehen.
Auch ein Flagg-Abwehr-Wagon war wohl nicht angehängt, wobei hier die Anweisung besagte, dass dieser nur im Stillstand zu benutzt sei.

 

So rollte der führerlose Zug, der Lokführer wurde getroffen, auf den Bahnhof Hoffenheim zu, der Bahnhofvorsteher
E. Karl von Grombach erkannte die Lage, stellte die Weichen so um, dass der Zug auf Gleis 1 einrollte, sprang auf den fahrenden Zug auf und brachte diesen zum stehen.
Der Angriff forderte 18 Todesopfer, 13 waren sofort tot, 5 starben später im Krankenhaus.

Ob weitere Helfer aus der Stadt an diesem Tag bei Grombacher Bauern übernachtet hatten und so dem Unglück entkamen ist mir leider nicht bekannt.
 

Black and White Train_edited.jpg
Beschuss der Elsenztalbahn
Wiedertäuferbewegung

1851

Die Wiedertäuferbewegung und
die Konfirmation von Christian Flick 

Der 1836 geborene Christian Flick besuchte seit dem 1. Advent 1850 den Religionsunterricht für Konfirmanden
und sollte auf Judika (5. Sonntag in der Passionszeit, letzter Sonntag vor Ostern) 1851 konfirmiert werden.
Am 07. April 1851 erschien jedoch sein Vater, Johannes Flick, beim evangelischen Pfarrer und erklärte, 
dass sich dieser der Wiedertäuferbewegung (Mennoniten) anschließe, welche zu dieser Zeit großen Anklang in der hiesigen Gegend fand und lehnte daher die Konfirmation seines Sohnes Christian ab.
Der Vater wurde vom Pfarrer über die Folgen und Nachteile, welche dem Sohn durch die unterlassene Konfirmation entstehen würden, aufgeklärt, jedoch sollte die Konfirmation unterbleiben, da man bei den bestehenden Gesetzen niemanden dazu zwingen konnte (so wurde es vom Pfarrer vermerkt).
In der Regel bestimmte zu dieser Zeit das Familienoberhaupt die Konfession der Familie,
nachdem Christian Flick das Unterscheidungsjahr (auch Entscheidungsjahr - Alter der Selbstbestimmung hinsichtlich des Glaubensbekenntnisses - 14 Jahre) erreicht hatte, musste er hinsichtlich seiner Konfirmation befragt werden.
Da er bei seiner Hochzeit 1863 in Rappenau mit ev. Konfession genannt wurde,
hatte er sich wohl für die Konfirmation entschieden .....

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